Bitcoin ETF - 101
In diesem Artikel behandeln wir alles was du zum Thema Bitcoin ETF wissen musst. Viel Spaß beim lesen.
Ein bedeutender Meilenstein in der Bitcoin-Welt wurde am 10. Januar 2024 erreicht: Die US-Börsenaufsicht hat den Weg für Bitcoin Spot ETFs an den amerikanischen Börsen freigemacht.
Was ist ein ETF?
Ein ETF, kurz für Exchange-Traded Fund (börsengehandelter Fonds), ist ein Investmentfonds, der wie eine Aktie an einer Börse gehandelt wird. ETFs bündeln Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe und bieten Anlegern die Möglichkeit, in ein breites Portfolio von Vermögenswerten zu investieren, ähnlich wie bei einem traditionellen Investmentfonds, aber mit der zusätzlichen Flexibilität und dem einfachen Zugang des Börsenhandels. ETFs haben in der Regel niedrigere Gebühren als traditionelle Investmentfonds, da sie oft passiv verwaltet werden und die Kosten für den Kauf und Verkauf von Anteilen geringer sind.
Warum sind ETFs so beliebt?
ETFs haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, und das aus mehreren guten Gründen. Ihre Beliebtheit bei Anlegern jeglicher Art – von Privatanlegern bis hin zu institutionellen Investoren – lässt sich durch eine Reihe von Schlüsselfaktoren erklären:
- Einfacher Zugang zu Diversifikation: Mit einem einzigen ETF-Kauf können Anleger in ein breites Spektrum von Aktien, Anleihen oder anderen Vermögenswerten investieren.
- Kosteneffizienz: ETFs sind in der Regel kostengünstiger als traditionelle Investmentfonds, was auf ihre passiven Verwaltungsstrategien (viele ETFs sind Indexfonds) und niedrigere Transaktionskosten zurückzuführen ist. Geringere Gebühren bedeuten, dass Anleger einen größeren Teil ihrer Renditen behalten können.
- Flexibilität und Liquidität: ETFs werden während der Handelszeiten an Börsen gehandelt, ähnlich wie Aktien. Dies ermöglicht Anlegern, ihre Anteile jederzeit während der Marktöffnungszeiten zu kaufen und zu verkaufen, was eine höhere Flexibilität und Liquidität im Vergleich zu traditionellen Fonds bietet.
- Einfachheit und Zugänglichkeit: Der Kauf von ETFs ist einfach und kann über ein Standard-Brokerkonto erfolgen. Diese Zugänglichkeit macht ETFs zu einer attraktiven Option für neue Anleger und solche, die eine unkomplizierte Möglichkeit suchen, in den Markt einzusteigen.
Warum ist der Bitcoin Spot ETF etwas besonderes:
Die Zulassung der Bitcoin Spot ETFs ist ein bedeutender Schritt, da sie die traditionellen Finanzmärkte mit der Bitcoin-Welt verknüpfen. ETFs bieten Anlegern eine regulierte und sicherere Alternative, in Bitcoin zu investieren, ohne direkt mit Bitcoin handeln zu müssen. Dadurch wird der Zugang zu Bitcoin für ein breiteres Spektrum an Investoren möglich. Insbesondere für institutionelle Anleger wie Versicherung oder Vermögensverwalter, die oft aufgrund regulatorischer Vorgaben auf regulierte Finanzprodukte angewiesen sind.
Was bedeutet Spot?:
Der Begriff "Spot" bezieht sich in Finanzmärkten auf den aktuellen Marktpreis eines Vermögenswertes, der für eine sofortige Lieferung und Zahlung gehandelt wird. Dies steht im Gegensatz zu Terminmarktpreisen, bei denen der Handel auf Basis eines zukünftigen Liefer- und Zahlungsdatums erfolgt.
Ein Bitcoin Spot ETF investiert somit direkt in Bitcoin und bildet dessen Preis nach. Im Gegensatz zu einem Bitcoin Futures ETF (diese gab es bereits länger), der in Futures-Kontrakte investiert, hält ein Spot ETF tatsächlich "physisch" Bitcoin.
Vor- und Nachteile von Bitcoin Spot ETFs:
Vorteile
- Einfacher Zugang zu Bitcoin: Spot ETFs bieten eine einfache Möglichkeit für Investoren, in Bitcoin zu investieren, ohne sich mit der Komplexität und den Sicherheitsrisiken der direkten Aufbewahrung von Bitcoin befassen zu müssen.
- Regulierter Rahmen: Sie sind innerhalb eines regulierten Rahmens anerkannter Finanzmärkte angesiedelt, was das Vertrauen und die Sicherheit für institutionelle und einzelne Anleger erhöht.
- Liquidität: Der Handel mit einem Bitcoin Spot ETF an einer Börse bietet hohe Liquidität, was den Kauf und Verkauf von Anteilen erleichtert.
- Diversifikation: Investoren können ihr Portfolio diversifizieren, indem sie eine neue Anlageklasse hinzufügen, ohne ihre gesamte Anlagestrategie ändern zu müssen.
- Steuerliche und operative Einfachheit: Im Vergleich zum direkten Halten von Bitcoin können Spot ETFs einfacher in bestehende steuerliche und Anlagestrukturen integriert werden.
Nachteile
- Gebühren: Auch wenn Bitcoin Spot ETFs in der Regel geringere Gebühren haben als aktiv verwaltete Fonds, fallen dennoch Verwaltungsgebühren an, die die Rendite mindern können.
- Eingeschränkte Kontrolle: Da Anleger nicht direkt Bitcoin besitzen, können sie nicht frei verfügen, wie dies bei einem Direktkauf der Fall ist. Das Prinzip der «finanziellen Freiheit» ist mit einem ETF nicht erfüllt, eine zentrale Instanz bleibt an der Spitze.
- Marktrisiko: Der Wert eines Bitcoin ETFs hängt direkt von den Preisbewegungen von Bitcoin ab, das für seine hohe Volatilität bekannt ist.
Kann ich in Deutschland in einen Bitcoin Spot ETF investieren?
Ja, sofern deine Bank oder Broker den Handel an US-Börsen anbietet. Wer jedoch in einen solchen ETF investiert, hat nebst dem Kursrisiko zusätzlich noch das Wechselkursrisiko, da dieser ETF in Dollar notiert (wobei man ja auch sagen kann, dass der Euro das größere Risiko ist)
Warum gibt es in Europa keine Bitcoin Spot ETF?
Die Nichtverfügbarkeit von Bitcoin Spot ETFs in Europa ist auf die UCITS-Richtlinien (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities) zurückzuführen. UCITS ist ein regulatorischer Rahmen der Europäischen Union, der darauf abzielt, Anlegerinnen und Anleger zu schützen (ob das klappt kann ja jeder für sich beurteilen, für mich ist Bitcoin der wahre Schutz). Ein Schlüsselelement dieser Richtlinien ist die Anforderung, dass Fondsprodukte diversifiziert sein müssen. Dies bedeutet, dass sie nicht zu stark in eine einzelne Anlageklasse oder ein einzelnes Vermögenswert investieren dürfen.
Im Kontext von Bitcoin Spot ETFs bedeutet dies, dass ein solcher ETF, der ausschliesslich in Bitcoin investiert, nicht den UCITS-Diversifikationsanforderungen entspricht.